Wozu gibt es Steuern? Wie entstehen Gesetze? Warum gibt es Wahlen?

Kindern Dinge wie Steuer, Budget, Demokratie und Ähnliches zu vermitteln, ist spannend! Denn Kinder lernen gerne und mit Spaß, vor allem dann, wenn sie ihren Spielraum selber beeinflussen und gestalten können. Im Partizipationsprojekt der Mobilen Kinderstadt geschieht das auf Basis des Spielsystems „Spiel-Stadt“ ganz von selber.

Das Spielsystem der Mobilen Kinderstadt wird bestimmt von den verschiedenen Aspekten des politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Handels. Je nach Altersstufe und Entwicklung agieren die Kinder in ihrer Kinderstadt auf unterschiedlich abstrakten Ebenen – vom einfachen Gewerbebetrieb bis hin zu komplexen Simulationen, wie Budget-, Steuer- und Subventionspolitik.

Demokratische Instrumente der Mitbestimmung wie Volksabstimmungen, Volksbefragungen, Initiativanträge von Bürger:innen, öffentliche Anhörungen bis hin zu Demonstrationen prägen im Spielverlauf die Entwicklung und das politische Geschehen der Stadt.

Die jungen Bürger:innen der Kinderstadt lernen so, wie gesellschaftliches Miteinander funktioniert und welche Kreisläufe dabei eng miteinander verwoben sind. Die Kinder und Jugendlich erleben hautnah und kreativ die Strukturen unserer Gesellschaft. Sie lernen eigenverantwortlich zu handeln und haben gleichzeitig jede Menge Spaß.

Die Spielstadt kann um vielfache Aktions- und Handlungsbereiche erweitert werden: Medien (Film, Radio, Zeitung, Internet) und Bildungseinrichtungen (Universität, Lehrwerkstätten, Bibliothek) können in den Planspielen „Bildung“, „Medienöffentlichkeit“ und „Kultur“ verwirklicht werden.

Die Mobile Kinderstadt kommt in Städte, Gemeinden, Regionen. Sie ist in Größe und Umfang flexibel und kann an unterschiedlichen Orten eingesetzt werden. Institutionen, denen die Errichtung einer großangelegten Kinderstadt zu aufwändig erscheint, bieten wir eine spezielle und indviduelle Adaption unseres Konzepts. Dieses kann auch ohne großen Aufwand und temporär durchgeführt werden.


Die Mobile Kinderstadt im Einsatz

„Kinder machen Stadtpolitik“ – Für acht Tage wird die mobile Erlebeniswelt „Rein ins Rathaus“ aufgebaut. In den über 25 Aktionsbereichen dieser Kinderstadt können Kinder mitbestimmen, mitgestalten, aktiv handeln und damit Stadtpolitik mit seinen unterschiedlichen Institutionen spielend begreifen.

Das Projekt wurde von der Agentur Müllers Freunde Gmbh in Konzeption und Durchführung so gestaltet, dass es die Aufgaben der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt und der darin arbeitenden Politiker:innen für Kinder erlebbar macht.

Spiel ist Aneignung der Welt

In der Kinderstadt haben Kinder jede Menge Gelegenheiten spielerisch Politik zu machen und damit ein wesentliches Stück Welt für sich zu erobern. Die Spielregeln der Wiener Kinderstadt ermöglichen den Kindern einen schnellen Einstieg über das Grundbedürfnis „Spielen“. Die vielfältigen kreativen und aktiven Spielangebote sind so konzipiert, dass die Kinder sich ihre bevorzugte Spielform aussuchen können.

Demokratisch bestimmen die Bürger:innen ihre Regierung und beschließen im Kinderstadt-Parlament die Gesetze der Kinderstadt. Diese Spielregeln beeinflussen unmittelbar das Spielerlebenis. Die seltene Möglichkeit für Kinder zu erleben wie Demokratie funktioniert und Demokratie zu lernen, ist so direkt mit dem Erfahren der eigenen Wirkmächtigkeit verbunden.

„Rein ins Rathaus“ wird seit 2002 jährlich durchgeführt und an den Aktionstagen von täglich bis zu 700 Kindern und Jugendlichen genutzt. Im Gesamtkonzept werden unterschiedliche Planspiele organisiert und umgesetzt.  Kinder und Jugendliche haben mittlerweile hier auch über das Projekt hinausreichende partizipative Handlungsspielräume entwickelt.

Auszeichnung

Das Konzept der Agentur Müllers Freunde GmbH wurde vom Auftraggeber wienXtra-ferienspiel der Stadt Wien eingereicht und wurde in der Kategorie Informelle Bildung beim 2nd European Award of Excellence »City for Children« 2010 ausgezeichnet.

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